Marlen Haushofer als SF-Autorin? Science fiction, String figures and Speculative Feminism
Résumé
Das unerklärte Auftauchen einer durchsichtigen Wand ist, wie man weiß, die Ausgangssituation in Marlen Haushofers Bestseller Die Wand aber auch weiterhin ein Rätsel für die Literaturwissenschaft. Die Inspirationsquelle für dieses „magische Monument“ (Mara Stuhlfauth, 2011) bzw. diese „phantastische Bedingung“ (Konstanze Fliedl, 1986) konnte laut ihrer Biografin Daniela Strigl nicht herausgefunden werden: Das SF-Album, das sie einem Nachbarjungen geliehen haben soll, und in dem eine ganze Stadt unter einer Glasglocke gefangen lebt, bleibt unauffindbar.
Dennoch soll Haushofers Romanwerk in diesem Beitrag auf seine Verbindungen mit dem Genre der „SF-Literatur“ geprüft werden, wobei die genaue Bedeutung der Buchstaben „S und F“ noch untersucht werden muss. Folgt man Donna Haraway kann SF nämlich sowohl für "Science Fiction" als auch für "String Figures" oder "Speculative Feminism" stehen, um nur ein paar der möglichen Auslegungen hier zu erwähnen.