Dieser Artikel stellt die vorläufigen Ergebnisse einer theoretischen Arbeit vor, die innerhalb der französischen Sozialgeographie einen kritischen Ansatz verfolgt: Es geht darum, den sozialräumlichen Dualismus zu überwinden, indem der Raum als eine Dimension der sozialen Beziehungen gedacht wird, mit einem theoretischen Modell, das sich auf die großen Errungenschaften der Sozialwissenschaften stützt und mit dem von Pierre Bourdieu initiierten Ansatz in Dialog tritt. In reflexiver Weise geht der Artikel auf die Faktoren ein, die diese Arbeit bedingt haben, und auf die Hindernisse, auf die sie gestoßen ist. Er formuliert Hypothesen über die Vorbehalte von Geograph*innen gegenüber der Theorie (oder Epistemologie) und endet mit Vorschlägen zur Natur der theoretischen Arbeit, ihren praktischen Bedingungen und der Unmöglichkeit, sie ausschließlich auf die geographische Disziplin zu beschränken.