Nach der Vorlage des ersten Bandes zum Mesolithikum in der Talaue des Neckars im Jahr 2003 konnten die Ausgrabungen fortgesetzt werden. Es stellte sich heraus, dass die verschiedenen Lagerplätze eine zusammenhängende Fundlandschaft bilden. In der auf fast 500 m² angewachsenen Grabungsfläche konnten Lagerplätze aus drei mesolithischen Epochen erfasst werden. Die ältesten Plätze des Horizontes IV stammen aus dem älteren Boreal um etwa 8000 v. Chr. Sie repräsentieren wahrscheinlich nur sehr kurzfristig aufgesuchte Lager, die zum Zwecke der Beschaffung von Wildbret und Haselnüssen errichtet wurden. Fundschicht III gehört in die Zeit um etwa 7200 v. Chr. im jüngeren Boreal. Diese Spuren stammen von einem Hauptlager, das über mehrere Wochen hinweg von einer Gruppe aufgesucht wurde, die wohl einige Dutzend Menschen umfasste. Die jüngste Fundschicht II datiert schließlich in das Atlantikum um etwa 6200 v. Chr. Auch hier konnten die Überreste eines größeren Hauptlagers untersucht werden. Durch detaillierte Beobachtungen gelingt eine überraschend genaue Auflösung und Beschreibung des mesolithischen Siedlungsgeschehens. Die Struktur der Lagerplätze und die zeitlichen Abläufe werden ebenso erkennbar wie die Versorgung der mittelsteinzeitlichen Jäger und Sammler mit den für sie notwendigen Ressourcen.