Bereits 2013 fand in Rouen und in Hannover eine wissenschaftliche Veranstaltung statt mit dem Ziel, das fünfzigjährige Bestehen des Elysée-Vertrags zu feiern. Es ging dabei darum, an den verschiedenen Feierlichkeiten des deutsch-französischen Jahres teilzunehmen und die politischen und wissenschaftlichen Partnerschaften zwischen Frankreich und Deutschland, der Normandie und Niedersachsens, der Städte Rouen und Hannover zu veranschaulichen. Hilmar Fenge, Bernd Oppermann, Dimitrios Parashu, Christophe Bouyssi, Vasco Pereira da Silva, Jean-Marc Delagneau und Marine Toullier haben schon an diesem bilateralen Abenteuer teilgenommen. Der Präsident meiner Universität hatte sogar dabei den Doktortitel der Universität Rouen an Bernd Oppermann verliehen, was eine sehr schöne Erinnerung bleibt. Ich bin heute sehr glücklich, sie Alle in einem ähnlichen Rahmen wiederzutreffen. Neun Jahre später wird tatsächlich das Projekt fortgeführt, aber mit einem neuen bilateralen Vertrag der nicht einmal drei Jahre Existenz hat, mit neuen europäischen und weltweiten Herausforderungen, mit neuen Teilnehmern und Beitragenden, und vor allem mit einem neuen Projektleiter, Friedrich Germelmann, mit dem ich mit viel Freude diese Europäische Deutsch-Französische Tagung vorbereitet habe, unter dem Titel: Vom Élysée-Vertrag zum Vertrag von Aachen: Bilanz und Perspektiven der deutsch-französischen Zusammenarbeit in Europa. Unsere Veranstaltung betrifft ein aktuelles Kernprojekt der deutsch-französischen Zusammenarbeit. Der Vertrag von Aachen ist in rechtlicher Hinsicht der wichtigste bilaterale Baustein der deutsch-französischen Beziehungen seit dem Élysée-Vertrag. Er benennt/umfasst eine Vielzahl von Sachgebieten, in denen die beiden Staaten eine Vertiefung ihrer bestehenden Kooperationen anstreben. Dies geschieht vor einem Hintergrund, der sowohl in Europa als auch in der Welt in politischer Hinsicht durch wachsende nationale Abschottungstendenzen gekennzeichnet ist. Im Mai in Rouen haben wir schon angefangen, das aktuelle Geschehen der deutsch-französischen Beziehungen innerhalb Europas zu beobachten und zu beurteilen. Die erste Tagung hat es erlaubt, die existierende Zusammenarbeit zu veranschaulichen und zu verstärken und zudem neue Kontakte zu knüpfen und neue Partnerschaften zwischen Frankreich und Deutschland zu begründen, auf allen Ebenen der Länder und der Fachrichtungen. Heute findet hier in Hannover der letzte Teil der Doppel-Tagung statt. Es werden andere Spezialisten und Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen zu Wort kommen, und wir sind Alle gespannt auf ihre Beiträge und Diskussionen, zu einer Zeit in der die Energiekrise zwischen den beiden Staaten und innerhalb Europas große Spannungen verursacht.