Raimunds Schiller-Rezeption
Résumé
Das Beispiel Ferdinand Raimunds (1790-1836) zeigt, dass sich die Beziehungen zwischen den Wiener Vorstadtbühnen und den Autoren des "hohen" Theaters keinesfalls auf die Parodie beschränkten. Raimunds ehrerbietiges Verhältnis zu Schiller etwa lässt sich nur im Zusammenhang mit seinem Streben nach "Veredelung" der Wiener Volkskomödie verstehen. In diesem Beitrag geht es darum, zunächst die ersten Jahre von Raimund als Darsteller von Figuren aus Schillers Dramen zu untersuchen, dann den verschiedenen Funktionen von Schiller-Bezügen in Raimunds dramatischem Werk nachzugehen, und schliesslich das Lobgedicht "An Schillers Nachruhm" (1835) im Kontext der wenigen überlieferten Gedichte Raimunds zu präsentieren. Wie seinem Vorgänger Philipp Hafner ging es Raimund darum, einen komplexen und in mancher Hinsicht schmalen Weg zwischen einer gewissen "Popularität" und literarischen Ansprüchen einzuschlagen. Von dieser nicht selten missverstandenen Positionierung zwischen "hohem" und "niedrigem" Theater zeugt nicht zuletzt die öfters kritische Rezeption seiner Stücke sowohl in der Wiener Kritik als auch beim Wiener Publikum.
Domaines
Sciences de l'Homme et Société
Origine : Fichiers produits par l'(les) auteur(s)
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